Eingewöhnung
Der Übergang von der Familie in die Kindertagespflege ist für jedes Kind eine große Herausforderung für seine Fähigkeit, sich an neue Umgebungen anzupassen und Beziehungen zu fremden Personen aufzubauen. Während der ersten Zeit ist das Kind mit noch unbekannten Räumen und Personen – Erwachsenen wie Kindern – konfrontiert. Es muss sich an neue Situationen, einen anderen Tagesablauf und an die täglich mehrstündige Trennung von den Eltern gewöhnen. Um den Kindern die Zeit der Eingewöhnung zu erleichtern, ist viel Behutsamkeit, Vertrauen und Engagement nötig. Die Zeit der Eingewöhnung lässt sich in drei Phasen unterteilen.
Eingewöhnugsphase:
- die ersten Tage, in denen möglichst ein Elternteil mit dem Kind in die Einrichtung kommt, sich mit ihm in der Kindergruppe aufhält, sich nach ersten Kontaktaufnahmen der Erzieherin langsam zurückzieht und gemeinsam mit ihr klärt, ob Trennungsversuche schon sinnvoll sind.
Stabilisierungsphase:
- Die Erzieherin übernimmt Umgang und Versorgung des Kindes
- Trennungsversuche werden länger
- Bezugsperson bleibt aber noch in Reichweite
Schlussphase:
- Abschiedsritual wird eingeführt
- Bezugsperson zieht sich zurück, bleibt aber telefonisch erreichbar Die Dauer der Eingewöhnung ist vorher nicht festlegbar, sondern ist ein ganz individueller Prozess. Ausschlaggebend dafür ist vor allem auch die Bereitschaft der Eltern, sich von dem Kind zu lösen und den Erzieherinnen das nötige Vertrauen entgegenbringen zu können. Die Eingewöhnung ist dann abgeschlossen, wenn wir Erzieherinnen als sichere Basis akzeptiert werden, d.h. wenn sich das Kind von uns trösten und beruhigen lässt. Dann entwickelt es eine gute Grundstimmung und Interesse am Gruppengeschehen. Und es ist ein großer Schritt in Richtung Unabhängigkeit geschafft.